Ulrike Lux

Bereits seit den 90-er Jahren, als ich fast ausschließlich ungegenständlich arbeitete, haben mich in meiner künstlerischen Vorgehensweise zwei Aspekte ungemein interessiert: zum einen das Berühren (haptische Inbesitznahme) und Sammeln von Papieren und anderen Materialien und zum anderen deren Umwidmen innerhalb malerischer Kompositionen, in Collagen, Assemblagen. Bei fast jedem noch so kleinen Stück schwingen dessen Herkunft und zuweilen damit verbundene "Aura" letztlich immer auch im Subtext der fertigen Arbeit mit. Diese mit meinen ganz persönlichen Erlebnissen verbundene Ebene ist jedoch ein Aspekt, der sich dem Betrachter nur indirekt offenbart. Hingegen eröffnen sich Assoziationsmöglichkeiten, die eine Verknüpfung mit der eigenen Geschichte gestatten, aber dabei immer auch universelle Fragen des Menschseins berühren. Das Große im Kleinen zu entdecken hat mich dabei von jeher auch formal fasziniert.

In den letzten sieben Jahren habe ich, anfangs aus einem sehr spielerischen Ansatz heraus, meine eigene Technik entwickelt, Figuren aus Papier und Draht zu formen. „Partir de rien“, also das Ausgehen von (fast) nichts ist stets der Anfang meiner Vorgehensweise, bei der ich bestimmungsgemäß eher kunstferne Materialien von ihrem ursprünglichen Zweck entfremde. Unterwegs wird erneut eingesammelt, hinzugefügt, kombiniert und montiert - während sich mit jedem weiteren Schritt die Bedeutung wandelt. Das trifft sowohl auf die Figuren zu, deren markante Gesichter ich oftmals anderenorts entlehne, als auch auf die reduzierten Szenerien, in denen sie sich die Rolle der Protagonisten auf Augenhöhe mit diversen Fundstücken teilen.

Objektmontagen

Tafelbilder